Dienstag, 21. Juli 2015

Curcumin für Sportler


Curcumin: Antientzündliches Potenzial sinnvoll zum Leistungserhalt und bei Sportverletzungen

Die meisten kennen Kurkuma als Bestandteil des Curry-Pulvers. Dass dessen sekundärer Pflanzenstoff, das Curcumin, aber auch seit vielen Jahrhunderten in der ayurvedischen Naturheilkunde eingesetzt werden, ist dagegen noch nicht so bekannt. Dabei erlebt das aus der Familie der Ingwergewächse stammende und in Indien und Südostasien heimische Kurkuma in Amerika gerade einen Boom und setzt sich auch in Europa immer mehr durch. Für die gesundheitsfördernde Wirkung des Curcumins gibt es mittlerweile über 3000 wissenschaftliche Studien. Hintergrund sind gallentreibende, antioxidative, antiseptische, schmerzlindernde, antiproliferative, zytotoxische, antitumorale, immunmodulierende und insbesondere antientzündliche Eigenschaften. Daher wird die Gabe von Curcumin zur begleitenden Behandlung aller chronisch-entzündlichen Erkrankungen und zur begleitenden Krebstherapie empfohlen, insbesondere bei Krebserkrankungen, Cancer Fatigue Syndrom, Depressionen, Rheumatischen Erkrankungen und Arthritis, Demenzerkrankungen (z.B. Alzheimer) sowie zur Prävention bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit verbundenen Erkrankungen (Hypercholesterinämie, Arteriosklerose, Durchblutungsstörungen).

Einsatz von Curcumin im Sport


Sportlern kommen vor allem die antientzündlichen, antioxidativen und immunmodulierenden Eigenschaften des Curcumins zugute. Denn bei hartem Training kommt es zu einem Anstieg freier Sauerstoffradikaler im Körper. Diese ungebundenen Sauerstoffmoleküle irren auf der Suche nach einem Bindungspartnern ziellos (=radikal) in den Körperzellen umher und schädigen dabei die Zellmembran und die Zellkraftwerke (Mitochondrien), in denen die Zellatmung abläuft. Diese Schädigungen verursachen entzündliche Prozesse. Die Folge: Der Sportler fühlt sich schlapp und ist anfälliger für Infekte – der so genannte „Open Window“-Effekt. Wer also regelmäßig oder im Rahmen von Wettkampfvorbereitungen Sport treibt, dem ist zur Prävention und auch nach Sportverletzungen Curcumin zu empfehlen, um weniger anfällig zu sein und schneller zu regenerieren. Zumindest in Tierversuchen konnten eindeutig positive Ergebnisse in Bezug auf Muskelstress, physische Ermüdung aufgezeigt werden. Aber auch die ersten Human-Versuche mit Sportlern zeigen positive Effekte des Curcumins auf oxidativen Stress, der durch Sport ausgelöst wird (Studie von Takahashi et al. 2014) Auch bei Leistungssportlern oft auftretende Verschleißerscheinungen wie chronisch-degenerative Gelenkveränderungen mit Knorpelabbau (Osteoarthritis) können offenbar mit Curcumin vorgebeugt oder behandelt werden (s. z.B. Studie von Panahi et al 2014).   

Problem: Bioverfügbarkeit von Curcumin


Problem ist allerdings, das das fettlösliche Curcumin nur eine sehr geringe Bioverfügbarkeit aufweist. Das heißt, es kann in natürlichem Zustand nur schlecht vom Körper aufgenommen und verwertet werden. Gründe dafür sind die schlechte Wasserlöslichkeit, eine schlechte Absorption, der Stoffwechsel sowie eine rasche Elimination. Oral aufgenommenes natürliches Curcumin wird zu 90 Prozent wieder ausgeschieden. Zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit wurde Curcumin bisher vor allem mit Pfeffer (Piperin) kombiniert. Zwar stiegt die Blutkonzentration daraufhin an, hielt aber nur eine Stunde an und sank dann schnell auf den ursprünglichen Wert. Piperin verträgt sich auch nicht mit einigen Medikamenten, so hemmt es beispielsweise den Abbau des Asthma-Medikaments Theophyllin. Hinzu kommt, dass Piperin vielen auf dem Magen schlägt – eine Eigenschaft, die gerade für Sportler in der Trainingsphase kontraproduktiv ist. 

Polysorbate führen zu Nebenwirkungen

Eine weitere Möglichkeit ist die Einbindung der Curcuma-Moleküle in Mizellen, den Polysorbaten. Dies erhöht zwar die Bioverfügbarkeit, wird aber von vielen Seiten kritisch gesehen. Studien haben nämlich gezeigt, dass das mit Micellen-Technologie bioverfügbar gemachte Curcumin bei mehr als der Hälfte der Probanden zu Übelkeit und anderen Nebenwirkungen geführt hat (Studie von Schiborr et al. 2014) Also auch diese Lösung ist für Sportler nicht sinnvoll. Als beste zurzeit für Sportler vorhandene Lösung sind Präparate, in denen die Bioverfügbarkeit mithilfe von Cyclodextrinen erhöht wird. Dies sind natürliche Abbauprodukte von Stärke. Deren Moleküle bestehen aus Glucose-Bausteinen, die so angeordnet sind, dass sich eine hydrophile (wasserliebende) Außenseite und in ihrem Innern ein lipophiler, also fettfreundlicher Hohlraum ergibt. Darin kann ein anderes lipophiles Molekül als Gast aufgenommen werden, das von seiner Größe und Gestalt her hineinpasst - in diesem Fall das Curcumin-Molekül. Durch diese  Einbettung in das Cyclodextrin kann jedes Curcumin-Molekül einzeln zur Darmwand transportiert werden, wo es aufgenommen werden kann. Das Cyclodextrin wird abgebaut bzw. ausgeschieden. Studien zeigen, dass die antientzündliche Wirkung von Curcumin deutlich höher ist, wenn es mithilfe von Cyclodextrinen bioverfügbar gemacht wurde (z.B. Studie von Yadavet al. 2010)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen