Curcumin: Antientzündliches
Potenzial sinnvoll zum Leistungserhalt und bei Sportverletzungen
Die meisten kennen Kurkuma als Bestandteil des
Curry-Pulvers. Dass dessen sekundärer Pflanzenstoff, das Curcumin, aber auch
seit vielen Jahrhunderten in der ayurvedischen Naturheilkunde eingesetzt werden,
ist dagegen noch nicht so bekannt. Dabei erlebt das aus der Familie der
Ingwergewächse stammende und in Indien und Südostasien heimische Kurkuma in
Amerika gerade einen Boom und setzt sich auch in Europa immer mehr durch. Für die
gesundheitsfördernde Wirkung des Curcumins gibt es mittlerweile über 3000
wissenschaftliche Studien. Hintergrund sind gallentreibende, antioxidative,
antiseptische, schmerzlindernde, antiproliferative, zytotoxische, antitumorale,
immunmodulierende und insbesondere antientzündliche Eigenschaften. Daher wird
die Gabe von Curcumin zur begleitenden Behandlung aller chronisch-entzündlichen
Erkrankungen und zur begleitenden Krebstherapie empfohlen, insbesondere bei
Krebserkrankungen, Cancer Fatigue Syndrom, Depressionen, Rheumatischen
Erkrankungen und Arthritis, Demenzerkrankungen (z.B. Alzheimer) sowie zur
Prävention bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit verbundenen Erkrankungen
(Hypercholesterinämie, Arteriosklerose, Durchblutungsstörungen).
Einsatz von Curcumin
im Sport
Sportlern kommen vor allem die antientzündlichen, antioxidativen
und immunmodulierenden Eigenschaften des Curcumins zugute. Denn bei hartem
Training kommt es zu einem Anstieg freier Sauerstoffradikaler im Körper. Diese ungebundenen
Sauerstoffmoleküle irren auf der Suche nach einem Bindungspartnern ziellos (=radikal)
in den Körperzellen umher und schädigen dabei die Zellmembran und die Zellkraftwerke
(Mitochondrien), in denen die Zellatmung abläuft. Diese Schädigungen verursachen
entzündliche Prozesse. Die Folge: Der Sportler fühlt sich schlapp und ist
anfälliger für Infekte – der so genannte „Open Window“-Effekt. Wer also regelmäßig
oder im Rahmen von Wettkampfvorbereitungen Sport treibt, dem ist zur Prävention
und auch nach Sportverletzungen Curcumin zu empfehlen, um weniger anfällig zu
sein und schneller zu regenerieren. Zumindest in Tierversuchen konnten
eindeutig positive Ergebnisse in Bezug auf Muskelstress, physische Ermüdung aufgezeigt
werden. Aber auch die ersten Human-Versuche mit Sportlern zeigen positive
Effekte des Curcumins auf oxidativen Stress, der durch Sport ausgelöst wird
(Studie von Takahashi et al. 2014)
Auch bei Leistungssportlern oft auftretende Verschleißerscheinungen wie chronisch-degenerative
Gelenkveränderungen mit Knorpelabbau (Osteoarthritis) können offenbar mit Curcumin
vorgebeugt oder behandelt werden (s. z.B. Studie von Panahi et al 2014).
Problem:
Bioverfügbarkeit von Curcumin
Problem ist allerdings, das das fettlösliche Curcumin nur eine
sehr geringe Bioverfügbarkeit aufweist. Das heißt, es kann in natürlichem
Zustand nur schlecht vom Körper aufgenommen und verwertet werden. Gründe dafür
sind die schlechte Wasserlöslichkeit, eine schlechte Absorption, der
Stoffwechsel sowie eine rasche Elimination. Oral aufgenommenes natürliches
Curcumin wird zu 90 Prozent wieder ausgeschieden. Zur Verbesserung der
Bioverfügbarkeit wurde Curcumin bisher vor allem mit Pfeffer (Piperin)
kombiniert. Zwar stiegt die Blutkonzentration daraufhin an, hielt aber nur eine
Stunde an und sank dann schnell auf den ursprünglichen Wert. Piperin verträgt
sich auch nicht mit einigen Medikamenten, so hemmt es beispielsweise den Abbau
des Asthma-Medikaments Theophyllin. Hinzu kommt, dass Piperin vielen auf dem
Magen schlägt – eine Eigenschaft, die gerade für Sportler in der Trainingsphase
kontraproduktiv ist.
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