Leaky Gut bei Sportlern: Darmflora unterstützen!
Viele Sportler, die intensiv trainieren kennen, kennen das:
vermehrt auftretende Probleme im Magen-Darm-Bereich wie Durchfall, Blähungen,
Krämpfe, Übelkeit oder sogar anale Blutungen. Wenn das kurz vor einem Wettkampf auftritt, ist das natürlich besonders ärgerlich. Doch woran liegt das? Als Ursache wird erhöhter Stress durch
häufige, erschöpfende Anstrengungen, Hitzestress oder Medikamente wie die unter
Leistungssportlern gebräuchlichen Entzündungshemmer (Painkiller) angenommen. Neue Studien zeigen, dass intensive körperliche Aktivität die Darmbarrierefunktion
beeinträchtigen können. Mit anderen Worten: Die Darmwand wird durchlässig für
Stoffe, die dort eigentlich nicht durchgehen sollten und dann in die Blutbahn
gelangen wie Allergene, Krankheitserreger oder Giftstoffe. Diesen Zustand nennt
man auch „Leaky Gut“, zu deutsch der „durchlässige Darm“. Dieser führt dann zu
einer größeren Anfälligkeit für Infektionskrankheiten und
Autoimmunerkrankungen. Physiologisch wird der Leaky Gut beim Sport also durch
Faktoren wie erhöhte Kerntemperatur, durch Bewegung ausgelöste
Scherkräfte, vermehrte Freisetzung freier Sauerstoffradikaler und Aktivierung von
Immunzellen angenommen.
Behandlung und Vorbeugung von Leaky Gut
Was können Sportler tun, um einem „Leaky Gut“ vorzubeugen
oder – wenn es bereits dazu gekommen ist - den Darm zu unterstützen? Mit
Medikamenten ist zurzeit noch wenig auszurichten; sie würden auch eher die
Symptome bekämpfen anstatt die Ursachen anzugehen. Besser ist, mit natürlichen
Mitteln dem Darm zu helfen. Eine wichtige Maßnahme ist die Unterstützung der Darmflora. Denn sie ein
wesentlicher Teil der Darmbarriere. Die Darmflora besteht auch rund 100
Billionen Mikroorganismen, mit denen der Mensch in einer Symbiose, also
Lebensgemeinschaft lebt. Die Darmbakterien brauchen uns und wir brauchen sie.
Denn sie unterstützen uns unter anderem bei der Verdauung, beim Stoffwechsel
und bei der Immunabwehr. Ist die Darmflora im Ungleichgewicht (=Dysbiose), zum
Beispiel nach einer Antibiotika-Therapie oder aufgrund von falscher Ernährung
u.ä., kann dies zu Problemen oder gar Krankheiten führen. Eine Folge kann der
Leaky Gut sein. Daher ist gerade Sportlern zu empfehlen, ihre Darmflora mit
probiotischen Lebensmitteln zu unterstützen. Dies sind zum Beispiel
fermentierte Nahrungsmittel wie Sauerkraut, Joghurts, Ayran oder Kombucha. Sie
enthalten Mikroorganismen, mit der die Darmflora aufgebaut wird.
Probiotika können helfen
Bei fermentierten Nahrungsmitteln ist jedoch nicht immer klar,
ob sie wirklich noch so reich an Mikroorganismen sind, wie man es gerne hätte.
Zudem werden viele der enthaltenen Milchsäurebakterien auf dem Weg zum Darm durch
Magen- und Gallensäure abgetötet und kommen dann nicht dort an, wo sie hin
sollen. Für alle, die auf Nummer sicher gehen wollen, bieten sich daher
probiotische Präparate mit Milchsäurebakterien an. Studien haben nicht nur eine
positive Wirkung von Probiotika in Bezug
auf das Immunsystem von Sportlern sondern auch bei trainingsbedingtem Leaky Gut
gezeigt (s. z.B. Lamprecht, Frauwallner 2012). Es ist allerdings schwierig, aus
dem immer größer werdenden Angebot an probiotischen Präparaten das richtige zu
finden. Zudem wird der Markt auch zunehmend mit minderwertigen Produkten
überschwemmt. Umso wichtiger ist es, hochwertige und therapeutisch wirksame
Präparate anhand konkreter Faktoren
erkennen zu können. Ein wichtiges Qualitätskriterium ist das
‚Multi-Species-Konzept‘. Man könnte es auch kurz mit dem Slogan ‚Viele
Bakterienstämme für viele Anforderungen‘ beschreiben. Während einfache
Probiotika nur einen Mikroorganismenstamm einer bestimmten Art bzw. Gattung
enthalten, kombinieren gut konzipierte
Multi-Spezies-Präparate unterschiedliche gesundheitsfördernde Merkmale
verschiedener probiotischer Arten miteinander, die auch in unterschiedlichen
Darmabschnitten wirken. Aufgrund ihrer
synergistischen Wirkung deutlich bessere Ergebnisse erzielen als Monopräparate.
Wichtig ist daher eine sorgfältige Auswahl sicherer, definierter Stämme, und
dass nicht womöglich Stämme kombiniert werden, die sich gegenseitig in ihrer
Wirkung hemmen. Studien haben gute Ergebnisse ergeben für Lactobacillus
acidophilus, Lactobacillus casei, Lactobacillus rhamnosus, Lactobacillus
plantarum, Bifidobacterium breve, Streptococcus thermophilus, Bifidobacterium bifidum,
Bifidobacterium lactis. Die Bakterienkulturen sollten eine hohe
Anhaftungsfähigkeit an die Darmwand haben und über eine natürliche Resistenz
gegenüber vielen Antibiotika-Arten verfügen. Wichtig ist auch eine hohe
Dosierung (am besten so um die 48 Milliarden pro Tagesdosis) und ein zusätzlicher
Schutz durch eine säureresistente pflanzliche Cellulosekapsel gegen Magen- und
Gallensäure.
Auch Colostrum bei Leaky Gut wirksam
Eine englische Studie mit Sportlern hat gezeigt, dass auch
Colostrum der krankhaften Durchlässigkeit des Darms entgegenwirken kann. Colostrum
ist die Erstmilch für Säugetiere, die von den Milchdrüsen der Mutter produziert
wird, um das Neugeborene optimal zu ernähren und dessen Immunsystem zu
entwickeln. Colostrum ist eine einzigartige Zusammensetzung aus Proteinen,
Enzymen, Wachstumsfaktoren, Vitaminen, Aminosäuren, Mineralien und Antikörpern,
den so genannten Immunglobulinen. In der englischen Studie mussten die
Probanden sich so lange stark belasten, bis durch die Bewegung eine Temperaturerhöhung
und eine Verschiebung der Hormonprofile im Darm messbar waren. Anhand der Untersuchungen der Darmschleimhaut-Zelllinien konnte
gezeigt werden, dass Colostrum vom Rind einen schützenden Einfluss auf die Darmschleimhaut
hat. Diese positive Wirkung des Colostrum auf die Durchlässigkeit des Darms hängt
mit dessen Inhaltsstoffen zusammen, wie Immunglobuline, antimikrobielle Peptide
(Laktoferrin, Laktoperoxidase), Wachstumsfaktoren und Zytokine. Diese
Substanzen unterstützen die Regeneration der empfindlichen Darmzellen. Das
Colostrum erhöhte die Stress- und Temperaturresistenz der Darmzellen (s. Studie von Marchbank et al. 2011). Auch bei der Wahl eines Colostrum-Präparats sollte
unbedingt auf die Qualität geachtet werden. Am besten ist neuseeländisches Colostrum,
denn 1. hatte Neuseeland noch nie einen
Fall von Maul- und Klauenseuche und BSE, 2. führt die durchgängige Weidehaltung
und Ernährung mit frischem Gras dazu, dass die Kühe ein breites Spektrum an
Antikörpern ausbilden, das dann auch ihr Colostrum beinhaltet, 3. der Einsatz von Antibiotika und Hormonen im
Futter in Neuseeland verboten ist und 4. alle Produktionsschritte von den
neuseeländischen Aufsichtsbehörden streng kontrolliert werden. Ein gutes
Präparat ist hier zum Beispiel Lactobin®.